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Ratschenbehandelt auch die Begriffe: Ratschenkinder, Rumpeln |
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Wir ratschen, wir ratschen zum englischen Gruß, damit ein jeder Christ beten muss. Fallet nieder auf eure Knie, betet ein Vaterunser, drei Ave Marie.
Ratscherspruch (Zitiert nach Euler-Rolle, Andrea: Zwischen Aperschnalzen und Zwetschkenkrampus. Oberösterreichische Bräuche im Jahreskreis. Linz 1993, S. 47)
Am Gründonnerstag fliegen nach altem Volksglauben alle Kirchenglocken nach Rom. Ihre Funktionen übernehmen bis zum Karsamstag die Osterratschen. Ratschenkinder, meist MinistrantInnen, oder auch Mitglieder von Trachtenvereinen gehen von Gründonnerstag bis Karsamstag mit den Ratschen durch die Straßen. Sie drehen die hölzernen Rahmen der Ratschen schwungvoll im Kreis herum, dadurch rattert im Inneren ein Holzfedernblatt rund um ein Zahnrad und erzeugt ein lautes, knatterndes Geräusch. Die Ratschen zeigen die alten Gebetszeiten an (Morgen-, Mittag-, Abendläuten). Eine besondere Ausprägung hat das Ratschen in Ebensee. Im Ortsteil Rindbach laufen die Ratscherbuben ausschließlich mit Rumpeln. Der Ursprung des Ratschens geht bis ins 6. Jahrhundert zurück, als es noch keine Kirchenglocken gab. In den Kirchtürmen waren damals große hölzerne Schallgeräte mit Hämmern verankert. Schon im 8. Jahrhundert, zur Zeit von Karl dem Großen, wurde das Ratschen aber in den Kartagen ausgeübt. Schulpflichtige Kinder ziehen damit von Haus zu Haus und sagen ein Ratschersprüchlein auf. „Wir ratschen, wir ratschen zum englischen Gruß, den jeder gläubige Christ beten muaß. Fallt nieder, fallt nieder auf eure Knie, bets ein Vaterunser und drei Ave Marie.“ Siehe auch: Karfreitag, Gründonnerstag, Karsamstag Andere Bräuche in der Kategorie Karwoche:
Antlaßeier, Antlaßsingen, Gründonnerstag, Heiliges Grab, Karfreitag, Karsamstag, Karwoche |
Ratschenkinder in Unterweißenbach Foto/Galatz Ratschenkinder in Unterweißenbach Foto/Galatz Ratschen- und Rumpelbauer in Ebensee Foto/Galatz |
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