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Maibaum

behandelt auch die Begriffe: Maibaum-Kraxeln, Maibaumstehlen
     
 
Der Maibaum muss ohne technische Hilfe, also händisch aufgestellt werden.
An den ersten und letzten drei Tagen darf der Maibaum gestohlen werden.
Beim Stehlen: Der Maibaum darf nicht umgesägt werden, sondern muss in seiner ganzen Länge entfernt werden.
Traditionelle Maibaumgesetze
(Siehe Euler-Rolle, Andrea: Zwischen Aperschnalzen und Zwetschkenkrampus. Oberösterreichische Bräuche im Jahreskreis. Linz 1993, S. 67f.)
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
1. bis 31. Mai oder bis Pfingsten
Kategorie:
Maibräuche, Bräuche im Frühling

 

Das wohl markanteste Zeichen, das mit dem fünften Monat unseres Kalenders verbunden ist und dem dritten Monat des altrömischen Kalenders, ist der Maibaum. Den Maibaum, der sinnbildlich für alles Werden und Fruchttragen eine Lebensrute darstellt, dürfte es vor dem Mittelalter noch nicht gegeben haben. Erste Belege dafür findet man im Jahr 1230, wo es die Aufgabe der weltlichen oberen Bürgerschicht war, einen Baum aufzustellen und zu schmücken. Erst später übernahmen Burschengruppen diesen Brauch, wobei schon damals das Stehlrecht galt!

An den zentralen Plätzen in fast jeder Gemeinde Oberösterreichs steht ab 1. Mai der Maibaum, ein 20 bis 30 Meter hoher geschmückter Baum. Oberhalb des geschälten und entasteten Stammes ist ein grüner Wipfel („Kratz'n“, „Gressing“, „Grotz“) angebracht und zwei oder drei Kränze aus Reisig, die mit bunten Bändern geschmückt und mit Brezeln bestückt sind, hängen an seiner Spitze.

Der Maibaum ist ein Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol, früher tanzte man Volkstänze ihm ihn herum. Auch heute noch gibt es zahlreiche Bräuche rund um den Maibaum (Maibaumstehlen, Maibaum-Versteigern u.a.).
Meist finden am 1. Mai große Dorf- oder Stadtfeste mit Musik, Tanz, Essen und Kinderprogramm beim Maibaum statt. Im Rahmen dieser Feiern können sich beim Maibaum-Kraxeln die Jugendlichen in Kletterwettkämpfen messen. Um die Angelegenheit zu erschweren, wird der Stamm des Maibaums manchmal mit Seife eingerieben.

Mit dem Maibaum haben sich auch zahlreiche Bräuche entwickelt: der Tanz um den Baum, Wettspiele, bei denen die Burschen ihre Kräfte messen und natürlich Maibaumkraxeln. Als Besonderheit wird auch heute noch in manchen Orten der Bandltanz aufgeführt, ein Tanz, der rund um den Baum erfolgt. Bunte Bänder sind am Baum befestigt und werden von den Tänzern im Laufe ihrer Bewegungen kunstvoll gewickelt.

Anklänge an altes Mai-Brauchtum wie z.B. Maifeiern der Zünfte, Maifeuer, Liebesmaien, Wettläufe und Spiele im Freien etc. finden sich in den verschiedensten Mai-Veranstaltungen von Vereinen und Institutionen wieder.

Maibaumstehlen

Wer darf einen Maibaum stehlen? Wann darf er gestohlen werden? Gelten überall die gleichen Regeln? Die Antworten auf solche Fragen hat die Landjugend Oberösterreich in einer digitalen Maibaumlandkarte zusammengefasst.

Maibäume begleiten in vielen Gemeinden das gesellschaftliche Leben und sind Teil von gelebtem Brauchtum in Oberösterreich. Wann, von wem und wie der Baum gestohlen werden darf, ist von Gemeinde zu Gemeinde verschieden.

In Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich hat die Landjugend im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) veröffentlicht, wie die Bräuche in den einzelnen Orten sind.

Dabei wird etwa sichtbar, wie unterschiedlich die Regeln in den einzelnen Gemeinden und Ortschaften gehandhabt werden. In Franking im Innviertel darf der stehende Baum zum Beispiel gar nicht gestohlen werden, in Kirchbach bei Peilstein darf der stehende Baum nur in den ersten drei und den letzten drei Tagen im Monat Mai gestohlen werden. In Ebensee etwa darf nur der geschmückte Baum gestohlen werden.

Die Maibaumlandkarte soll auch dazu dienen, Streitigkeiten so gut wie möglich auszuschließen.

Siehe: http://ooelandjugend.at/programm/kultur-brauchtum/maibaumlandkarte

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