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Frauendreißigerbehandelt auch die Begriffe: Marienwallfahrten |
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Ein Laubfrosch zwischen Maria Himmelfahrt und Namensfest gefangen, in ein Läppchen Leinwand gebunden und am Halse getragen, vertreibt den Schwindel. Nur darf er nicht mit „bloßer Hand“ berührt worden sein.
Bauernregel (Zitiert nach Baumgarten, Amand P.: Das Jahr und seine Tage in Meinung und Brauch der Heimat. Hg. von Adalbert Depiny. Linz 1927, S. 40)
Mit dem Mariä-Himmelfahrtstag erreicht der Sommer seinen Höhepunkt, die Wiesen stehen in bunter Pracht und bieten Blumen in reicher Fülle. Den Heilkräutern wird in der Zeit des Frauendreißigers zwischen dem großen und dem kleinen Frautag, dem 8. September, oder auch in den dreißig Tagen bis zum Fest „Kreuzerhöhung“ eine besondere Wirkung nachgesagt. Im Frauendreißiger liegt auf den Wurzeln und Kräutern besonderer Segen. Mit Ausnahme der Johanniskräuter, die zur Sommersonnenwende gepflückt werden, soll man Heilkräuter während dieser dreißig Tage sammeln. Der 15. August erhielt von der Landbevölkerung auch die Bezeichnung „Kräuterweihtag“ - seit den 1980er-Jahren sind die Goldhaubengruppen bestrebt, der Kräuterweihe an diesem Tag besonderes Augenmerk zu schenken. Dem Frauendreißiger kommt vor allem durch eben diese Bestrebungen der Goldhaubengruppen nun wieder mehr Bedeutung zu. Altes Kräuterheilwissen wird aufgefrischt und der Brauch der Kräuterweihe wieder gepflegt. Das Binden der Kräuterbuschen ist stark mit Aberglauben verbunden: Sieben oder neun verschiedene Kräuter müssen es sein. Sie sollen Glück und Segen bringen, aber auch bei Krankheit hilfreich sein. Besonders heilkräftig sollen die geweihten Kräuter auch sein, wenn sie mit Weihrauch vermischt zum Räuchern verwendet werden. Die Zeit des Frauendreißigers ist auch eine Periode ausgeprägter Marienverehrung: Große Marienwallfahrten fallen in diese Zeit zwischen Mariä Himmelfahrt im August und Mariä Geburt sowie Mariä Namen im September. Siehe auch: Mariä Himmelfahrt |
Goldhaubenfrauen in Traunkirchen binden Kräuterbüscherl Foto/Galatz Goldhaubenfrauen aus dem Innviertel OÖ. Tourismus/Okolicsanyi |
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