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Nikolaus

     
 
Ach, du lieber Nikolaus,
komm ganz schnell in unser Haus.
Hab so viel an dich gedacht!
Hast du mir was mitgebracht?
Kindervers
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
6. Dezember
Kategorie:
Tagesheilige, Nikolaus

 

Der Hl. Nikolaus, Bischof von Myra, ist einer der 14 Nothelfer, die seit Jahrhunderten in Notsituationen angerufen werden. Er ist der Schutzpatron der Kaufleute, Seefahrer und Kinder sowie der Landespatron von Russland. Dargestellt wird er als alter Mann mit einem langen weißen Bart, im Gewand eines katholischen Bischofs mit Krummstab, Mitra und einem langen Bischofsmantel.

Viele Legenden ranken sich seit Jahrhunderten um diesen gütigen Heiligen, am bekanntesten ist sicherlich die von der wunderbaren Kornvermehrung. Nikolaus verschaffte der Überlieferung nach den hungernden Bewohnern der Stadt Myra Getreide aus einem für die Stadt Rom bestimmten Schiff, ohne dass die Schiffsladung dabei kleiner geworden wäre.

Seit jeher ist St. Nikolaus einer der beliebtesten christlichen Heiligen, nicht erst, als er zu einem Gabenbringer für die Kinder wurde. Die Niederländer nahmen ihren Sinte Klaas nach Amerika mit, dort verwandelte er sich im Laufe der Zeit von Santa Claus zu Father Christmas und ist nun als Weihnachtsmann, der dem Christkind Konkurrenz macht und vom Handel für sich beansprucht wird, wieder nach Europa zurückgekehrt.

In Kindergärten und Schulen, in Kindergottesdiensten und in den Familien kommt am 5. oder am 6. Dezember der Nikolaus zu Besuch (Einkehrbrauch). Dem Brauch nach fragt er die Kinder, ob sie im letzten Jahr „gut und fromm“ gewesen seien und lobt die „braven“, während er die „ungezogenen“ Kinder tadelt. Dann teilt er seine mitgebrachten Geschenke aus.
Ursprünglich brachte der Nikolaus "milde Gaben" wie Äpfel, Nüsse und Lebkuchen, kleinere Geschenke wie Hauben und Handschuhe oder Schulsachen mit. Heute sind es meist ein Schokoladenikolaus, Mandarinen, Nüsse, Süßigkeiten oder Spielsachen.

Wenn kein Nikolo-Darsteller zur Verfügung ist, kommt der Nikolaus „heimlich“ zu Besuch und hinterlässt seine Geschenke in Gabentellern oder in Schuhen und Strümpfen, die die Kinder am Vorabend aufgestellt haben (Einlegebrauch).

Als Furcht einflößender Gehilfe stand dem Hl. Nikolaus der kettenrasselnde Krampus zur Seite. Nikolaus und Krampus bildeten eine sich ergänzende Dualität: Heilig-hell der eine, teuflisch-furchterregend der andere. Heute wird aus pädagogischen Gründen jedoch meist von einem Krampusbesuch bei den Kindern abgesehen. Dieser tritt aber noch bei Nikolausumzügen auf.

Siehe auch: Midlao in St. Roman, Niglo-Umzug in Windischgarsten, Nikolausgärtchen, Nikolausumzug

    Nikolausbesuch
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